data:room

Ein guter Rahmen, um besser zu entscheiden

dataroom Oldtimermuseum Hard

Wenn es darum geht, besser zu entscheiden, gibt es im Bodenseeraum nun einen Ort dafür: Den data:room. Ein temporär aufgebauter Raum, in dem man sich zu definierten Fragestellungen in interdisziplinärer Zusammensetzung trifft, um bessere Entscheidungsoptionen für eine nachhaltige Entwicklung der Region zu schaffen. 

Der data:room ist ein Innovationsprojekt von Bodensee Vorarlberg Tourismus, bei dem es im Wesentlichen darum geht, bessere Entscheidungen basierend auf Daten zu treffen. Es ist ein physischer Ort für den Austausch und gute Gespräche. Wir als Convention Partner Vorarlberg haben bei der Raumgestaltung und -inszenierung mitgewirkt, denn oft wird der Raum als wichtiger Akteur bei Veranstaltungen unterschätzt. 

  • Lesetipp: Unser Impulspapier zum Thema "Der Raum Als Akteur". Wissen, praktische Beispiele und wichtige Voraussetzungen für eine gute Veranstaltungskultur.
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Dataroom im Designforum

Was ist der data:room konkret?

Funktional ist der data:room eine temporäre Raum-in-Raum-Installation. Die Raumfunktionalität folgt dabei den beiden Kerngedanken der »Werkstatt« und des »Lagerfeuers«. Während in der Werkstatt Daten analysiert und bewertet werden, ist das Lagerfeuer jener Ort, an dem inhaltliche Verhandlungen über die Frage einer »gelungenen Zukunft« geführt werden. Denn so wichtig Daten für die Erkenntnis sind: Sie basieren auf der Vergangenheit und können uns also maximal eine Weiterführung des Weges skizzieren, sofern sich keine Parameter ändern. In guten Gesprächen können Gruppen jedoch darüber hinaus Bilder möglicher Alternativen entwerfen und diese dann anhand der Daten rückgekoppelt auf ihre Realisierbarkeit hin prüfen.

Der Rahmen, der besseres Entscheiden möglich macht, ist also einerseits der jeweils eigene Blick auf die Welt und andererseits die Fähigkeit, sich für andere Sichtweisen zu öffnen und damit den eigenen Rahmen zu weiten. Damit aber genau das passieren kann, muss auch die jeweilige Diskussionsrunde in einem passenden Rahmen stattfinden. Jede Veranstaltung ist inhaltlich nur so gut, wie ihr Hosting eine wache Teilnahme zulässt. Daher wird jede Veranstaltung vom Team des data:room gehostet. So wird garantiert, dass eine vertrauensvolle Begegnungskultur entsteht.

Um zu lernen, besser zu entscheiden, braucht es demnach dreierlei:

  • Daten
  • Die Fähigkeit, diese darzustellen und lesen zu können und
  • Einen Ort, an dem verschiedene Menschen mit möglichst unterschiedlichen Mindsets diese diskutieren und bewerten, um aus mehreren Optionen die sinnvollste auszuwählen.
dataroom Modell_

Beziehungen und Erkenntnisse

Daten sind also die eine Basis für besseres Entscheiden, gute Gespräche und gute Begegnungen die andere. Begegnungen mit Menschen, die uns anregen und unseren Horizont erweitern. Damit wir aus mehr Optionen wählen können. Damit dies gelingt, müssen drei Dinge zusammentreffen.

Da ist zum einen das Feld der Teilnehmer/innen bei einem Meeting im data:room. Um zu stabilen und klaren Erkenntnissen zu kommen, muss der Teilnehmerkreis möglichst interdisziplinär zusammengesetzt sein. Raus aus der eigenen Bubble, hinein in den Diskurs. Ich verstehe, was Dich antreibt, teile Deine Meinung aber nicht? Umso besser! Erst im echten Dialog außerhalb der Komfortzone entsteht Neues.

Doch der Teilnehmer/innen-Kreis ist nur so gut wie der Rahmen erlaubt sich vertrauensvoll zu öffnen. Je nach Gruppengröße, Vorerfahrung und Ziel braucht es daher verschiedenste Settings, die es ermöglichen, Atmosphäre zu erzeugen und Energie zu halten. 

Zu guter Letzt sind es die Expertinnen und Experten, die mit ihrem Wissen die Teilnehmer/innen im data:room anregen neu über die Zukunft nachzudenken.

Willkommen im data:room

In den vergangenen Monaten haben Convention Partner Vorarlberg und Bodensee-Vorarlberg Tourismus zu mehreren Austauschformaten eingeladen, bei denen ein engagierter Teilnehmer/innen-Kreis auf Expertise traf. Alltagserfahrung meets Fachwissen, Vorarlberg meets Welt. 

Die Themen der Treffen hatten alle mit besserem Entscheiden zu tun. Vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick, aber definitiv.

Die Anthropologin Bettina Ludwig nahm die Teilnehmer/innen mit zu ihren Reisen nach Afrika, zu den Jägern und Sammlern. Denn wer versteht, dass es Kulturen gibt, die keine Grammatik für Vergangenheit oder Zukunft kennen, oder die keinen Begriff für Eigentum haben, spürt, dass vieles, was wir als „typisch menschlich“ voraussetzen nur ein Konstrukt ist. Alles könnte anders sein.

Dataroom, Zukunftsdialog mit Bettina Ludwig

Das es nicht ganz anders, sondern genau so sein sollte, bestätigte der Daten-Experte und Bestsellerautor Viktor Mayer-Schönberger, als er über den data:room urteilte “Sie stehen mit ihren Gedanken auf der absoluten Höhe der Zeit. Vorarlberg ist klein. Aber das ist groß.”

Fishbowl mit Viktor Mayer Schönberger im dataroom

Date im Dataroom – ein Raum für Hirn, Herz und Hand

Auch das micelab:bodensee machte Halt im data:room und traf sich in unserem Labor für das micelab:explorer zum Thema "Psychologische Sicherheit". Die Erfahrungen mit diesem speziellen Raum teilt Michael Gleich, Kurator des micelab:bodensee, im micelab-Blog.

micelab:explorer im data:room 2022

Der data:room als inspirierender & transformativer Raum

Klimawandel, Artensterben und soziale Ungleichheit: Angesichts der aktuellen Krisen erkennen immer mehr Menschen, dass es einen grundlegenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft braucht. Das lädt den Sinn und Zweck von Veranstaltungen neu auf. Aber wie schaffen wir es, dass die Teilnehmenden bei Veranstaltungen in einen generativen Dialog treten, damit etwas entsteht? Darüber spricht Urs Treuthardt im Interview mit Kerstin Wünsch, Chefredakteurin bei der tw tagungswirtschaft.

Fishbowl mit Viktor Mayer Schönberger im dataroom