Seminarräume für Architekturbegeisterte

Kaminlounge in der Fuchsegg Eco Lodge

11 außergewöhnliche Tagungsräume

Wer glaubt, der Apfel und die Säfte auf dem Tisch sind das Spannendste an Seminar- und Tagungslocations, irrt sich gewaltig. Es gibt Orte, die Architekturliebhaberinnen und -liebhaber staunen lassen, jeder Veranstaltung einen exklusiven Touch geben und sich vom Standardgrau klassischer Meetingräume meilenweit abheben. Das Beste: in Vorarlberg gibt es viele davon.

Die ausgewählten Tagungsräume in diesem Beitrag stammen aus der Reihe Baukulturgeschichten "Leben & Wohnen" vom vai Vorarlberger Architektur Institut. 

Krone, Sonne, Tempel, Saal und Fuchsegg im Bregenzerwald

Was sich liest wie der Beginn eines Märchens, ist der Einstieg in die Tagungswelt im Bregenzerwald. Wo Handwerk, Kultur, Brauchtum und Natur eine lange Tradition haben, sind Produktivität und Inspiration allgegenwärtig. Wie in der Fuchsegg Eco Lodge in Schetteregg. Ein topmodernes Ensemble aus sechs Häusern, die architektonisch von den typischen Vorsäßhütten des Bregenzerwaldes inspiriert sind. Rundherum liegt die pure Ruhe in Form von Wäldern, Wiesen und Spazierwegen. Wer ein bisschen näher am Geschehen und mitten im Dorfleben tagen möchte, der findet im Herzen des Hinteren Bregenzerwaldes das Sonne Lifestyle Resort Bregenzerwald in Mellau. Der Baustil der Sonne orientiert sich sensibel an der Dorfstruktur, um sich mit Leichtigkeit ins Ortsbild zu integrieren. Die Moderne trifft auf Tradition – da ist Spannung vorprogrammiert. Gibt es eine bessere Voraussetzung für Seminare, die in Erinnerung bleiben sollen?  

Quasi ums Eck prägt der Dorfsaal Mellau seit 2018 den Dorfkern von Mellau. Bis zu 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer können untergebracht werden, die Infrastruktur für Verpflegung ist gegeben und vor der Türe bietet sich der große Dorfplatz dazu an, zwischendurch frische Luft zu schnappen. Das architektonische Konzept stammt von Dorner/Matt Architekten aus Bregenz, umgesetzt hat den Plan die Kaspar Greber Holz- und Wohnbau GmbH aus Bezau. 

In Mellau gibt es ein weiteres Architekturhighlight: der Tempel 74. Aus einem modernen Neubau und einem detailgetreuen Wiederaufbau eines traditionellen Wälderhauses spannt der Tempel 74 die Brücke zwischen Alt und Neu. Der Gastgeber Jürgen Haller ist selbst Bauherr und Architekt. Bei Führungen gibt er höchstpersönlich Einblicke in seinen Tempel, der mit dem 8. Hypo Bauherrenpreis und dem German Design Award in der Kategorie „Excellent Architecture - Architecture“ zum mehrfachen Preisträger gekürt wurde. Die Stube in der beeindruckenden Location kann man sich mit bis zu 10 Seminarteilnehmern teilen. 

Für seine Gastlichkeit ist der Bregenzerwald bekannt, das werden die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer auch im Hotel Gasthof Krone in Hittisau erleben. Es steht präsent am Platz, trägt die Handschrift des Architekten Bernardo Baders und darf sich einige Medaillen um den Hals hängen: 2009 wurde das Haus mit dem Vorarlberger Holzbaupreis ausgezeichnet, ein Jahr später gewann es den Vorarlberger Hypo-Bauherrenpreis 2010 und den Konstruktiv, den alpenweiten Architekturpreis für nachhaltiges Bauen und Sanieren in den Alpen. 

Podcast anhören!
Portrait Jürgen Haller
Podcast mit Jürgen Haller - Architektur

Räume sind mehr als bauliche Hüllen für Veranstaltungen. Sie sind selbst Akteure mit großem Einfluss auf die Dramaturgie und das Wohlbefinden der Teilnehmer. Der Architekt Jürgen Haller gestaltet seine Entwürfe in der Tradition der Vorarlberger Holzbaukunst. Über seine Bürogebäude schrieb ein Magazin, dass sie so schön sind, dass die Angestellten freiwillig Überstunden machen, weil man darin schöner wohnt als zu Hause. In dieser Podcast Folge spricht er über bewegliche Wände, Natur im Haus und Räume, die eine Seele haben.

Im Gespräch: Architekt Jürgen Haller und Michael Gleich
Aussenansicht Dorfsaal Mellau
Fuchsegg Eco Lodge Bregenzerwald
Seminarhotel Tempel 74 in Mellau, Bregenzerwald
Restaurant Hotel Krone Hittisau

DIE ARCHITEKTUR IN BREGENZ UND DORNBIRN BEWUNDERN

Vom Bregenzerwald halten wir uns Richtung See und schauen im „green meeting“ zertifizierten Hotel Schwärzler vorbei. Zeitgenössische Architektursprache trifft auf Traditionserbe. Mit Authentizität, Leichtigkeit und Charakter vermittelt das Seminarhotel seinen Gästen die Vorarlberger Lebensart. Hell, freundlich und immer mit Blick nach draußen. Hier muss nichts gekünstelt werden, denn alle Umbauten wurden seit 2013 vom heimischen Architektenbüro Dorner/Matt geplant und mit regionalen Handwerkern umgesetzt.  

Wir bleiben in Bregenz und besuchen IRMHILD im Zentrum der Stadt. IRMHILD ist eine liebevoll erhaltene Art Deco Wohnung aus den 1950iger. Sie ist Seminarraum, Denkwerkstatt und Inspirationsquelle zugleich, aber vor allem ist IRMHILD ein selten gewordenes Juwel der 50er-Jahre-Architektur. 

Kontrastprogramm bietet das vorarlberg museum. Die Bregenzer Architekten Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur-Sturm haben 2007 den Architekturwettbewerb zum Um- und Neubau des Museums gewonnen. Die Herausforderung war, die denkmalgeschützte Bezirkshauptmannschaft in den Neubau zu integrieren. In 33 Monaten Bauzeit entstand ein sechsgeschossiger Bau in Passivhausqualität mit einer Ausstellungsfläche von 2400 m². Im ersten Stock befindet sich der Vortrag- und Veranstaltungssaal, ein imposanter Raum mit viel Holz und großem Panoramafenster zum Kornmarktplatz. Für kleinere Gruppenarbeiten stehen verschiedene Workshopräume zur Verfügung. 

Verlassen wir die Hauptstadt und kommen wir nach Dornbirn. Dort wartet mit dem Vienna House Martinspark ein architektonisches Highlight auf innovative Seminarveranstalterinnen und -veranstalter. Das Vienna House Martinspark im Stadtzentrum von Dornbirn zieht die Blicke Architekturinteressierter auf sich. Vor allem das scheinbar schwebende Restaurant über dem Hoteleingang. Die Seminar- und Tagungsräume sind im separaten, von Holzlamellen umarmten Bau neben dem Hotel untergebracht.

Bestuhlung, Tagungslocation IRMHILD in Bregenz
Tagungslocation vorarlberg museum, Bregenz
Aussenansicht Vienna House Martinspark Dornbirn

DAS TSCHOFEN UND DAS LÜN – SEHENSWERTE BAUTEN IM MONTAFON

Das Tschofen und das Eberle Haus sind seit über einem halben Jahrhundert stark verbunden. Bis 1943 führte der Vater von Roland Eberle hier eine Konditorei in zweiter Generation. Später wurden das Erdgeschoss und der erste Stock des Eberle Hauses an die Familie Tschofen vermietet. Sie betrieben hier bis zuletzt ein Fachgeschäft für Geschirr und Küchengeräte. Das alte Stadthaus zieht einen sofort in seinen Bann. Heute lebt das denkmalgeschützte Haus als liebevolles Stadthotel neu auf und darf – wie schon immer – Gäste begrüßen. Ideal für Tagungen mit Flair, Altstadtcharme und viel Flexibilität. 

Wer von diesem besonderen Charme gar nicht genug bekommen kann, findet auch im Boutique-Hotel Lün in Brand eine Perle des alpinen Lifestyles. Schon von außen ist die Liebe zur Architektur zu sehen und zu spüren, diese Konsequenz setzt sich auch in den Innenräumen fort. Mit natürlichen Materialien, warmen Farben und Textilien spiegelt die Einrichtung den Lebensraum in den Alpen wider.

Tagungsraum im Hotel das Tschofen, Bludenz
Wohnbeispiel Seminarhotel Lün, Brand