Open Space - Brown Bag - Pecha Kucha, bitte was?

World Cafe beim Vorarlberger Convention Forum 2014

Hinter den klingenden Namen stecken innovative Veranstaltungsformate – Seminare und Meetings, Konferenzen und Kongresse werden damit zu interaktiven, kreativen und emotionalen Events. Convention Partner Vorarlberg stellt sechs innovative Formate vor und hilft Ihnen gerne das richtige Format für Ihre Veranstaltung auszuwählen und den dafür perfekten Tagungsort in Vorarlberg zu finden.

1. Open Space

Bei einer Open Space Konferenz gibt es weder einen geplanten Ablauf, noch festgelegte Referent/innen und auch keine fixen Arbeitsgruppen. Das Ergebnis ist völlig offen. Ein/e Moderator/in gibt lediglich das Leitthema vor. Die Teilnehmenden spüren die brennenden Fragen auf, gestalten die Agenda selbst und organisieren sich in Arbeitsgruppen. Diese bearbeiten ihr jeweiliges Thema, finden Lösungen und die dazu erforderlichen Maßnahmen. Open Space eignet sich besonders bei drängenden und komplexen Themen, an denen viele unterschiedliche Personen beteiligt sein sollen. Ebenso, wenn möglichst viele Ideen für ein neues Vorhaben gefragt sind. Die Personenzahl kann von mindestens 12 bis 1.000 und auch mehr reichen. Gemäß dem „Gesetz der zwei Füße“ sollten die Teilnehmer nur solange in einer Arbeitsgruppe bleiben, wie sie einen Beitrag für die Gruppe leisten oder etwas lernen können. Wechseln ist also nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. Eine Open Space Konferenz kann von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen dauern.

2. World Café

Im Gegensatz zum Open Space sind beim World Café Fragestellung und Ablauf genau vorgegeben. Es geht darum, das (Fach)Wissen der einzelnen Teilnehmer/innen zusammenzuführen und in einen strategischen Dialog zu treten – und das in einer lockeren Kaffeehaus-Atmosphäre.  Es gibt mehrere Tische, deren Anzahl je nach Teilnehmerzahl variiert und an denen jeweils 4 bis 5 Personen Platz finden. Die Tische sind mit Papier, Stiften und Post-its ausgestattet. An jedem Tisch sitzt ein/e fixe/r „Moderator/in“, die anderen Teilnehmer/innen wechseln nach jeder Diskussionsrunde. In der ersten Runde halten die Teilnehmer/innen die wichtigsten Erkenntnisse auf dem Papier fest, als Notiz, Zeichnung oder Mindmap. Eine Runde dauert zwischen 15 und 45 Minuten. Dann wandern die Teilnehmer/innen zum nächsten Tisch, erhalten von der/dem Moderator/in eine kurze Zusammenfassung der Vorgruppe und bringen nun ihren Input ein. Wieder werden die Ideen aufgeschrieben. Die Tischwanderung geht so lange, bis jeder an jedem Tisch war. Manchmal ist schon nach drei Runden Schluss – je nach Thema und Fragestellung. Am Ende werden die Ergebnisse gesammelt. Das World Café eignet sich ab mindestens 12 und 30 und mehr Personen.

World Cafe beim Vorarlberger Convention Forum 2014
Service Design Thinking 6. Vorarlberger Convention Forum

3. Brown Bag

Wie viele andere Formate, hat auch die Brown Bag Session ihren Ursprung in den USA. Namensgebend sind die Lunchpakete, die mit ins Büro genommen werden – üblicherweise in braune Tüten verpackt. Die in der Mittagspause stattfindenden Sitzungen sind also eher informell mit etwa 10 bis 30 Personen. Dabei bekommen die Teilnehmer/innen aktuelle Inputs zu einem bestimmten Thema und verspeisen nebenbei das meist selbst mitgebrachte Essen. Brown Bags eignen sich besonders gut als lockeres Kick Off für ein neues Projekt, um erste Informationen zu erhalten und anschließend darüber zu diskutieren. Immer beliebter werden Online-Varianten des Brown Bags – die Vorteile liegen auf der Hand: So können sich Menschen an verschiedenen Orten über diverse Themen informieren und anschließend in geschlossenen Gruppen darüber austauschen.

4. Speed Geeking

12 Themen in 60 Minuten – eine ganz schön intensive Art der Wissensvermittlung ist das Speed Geeking. Das Format stammt ursprünglich aus der amerikanischen Hackerszene und eignet sich für Gruppen von 12 bis etwa 100 Personen. Das Setting ist ähnlich wie beim Speed-Dating. Jeweils ein/e Referent/in sitzt an einem Tisch, die Themen der Referate werden eingangs vorgestellt. Los geht’s mit einem akustischen Signal, jetzt suchen sich alle Teilnehmer/innen einen Tisch aus. Die etwa 6 bis 8 Personen an jedem Tisch erhalten von der/dem Referent/in einen komprimierten Vortrag zu seinem Thema. Nach 4 Minuten ertönt wieder ein Signal, jetzt bleibt 1 Minute Zeit, um Fragen zu stellen und zu diskutieren. Mit einem weiteren akustischen Signal wechseln die Teilnehmer/innen zum nächsten Tisch, bis jeder an jedem Tisch war. Je nach Intensität können weitere Runden mit anderen Referent/innen stattfinden.

Workshop beim Vorarlberger Convention Forum 2018
World Café bei der Studienreise Grenzenloses Eventdesign am Bodensee im Würth Haus
Teilnehmer Workshop beim Vorarlberger Convention Forum 2017 im Festspielhaus Bregenz

5. Pecha Kucha

Informationen, maximal verdichtet und in kürzester Zeit liefert auch das Pecha Kucha. Der Begriff kommt aus dem Japanischen und beschreibt lautmalerisch ein menschliches Stimmengewirr. Die Vorgaben sind streng: Die Redner/innen präsentieren 20 Folien bzw. Bilder, für die sie jeweils nur 20 Sekunden Zeit haben. Sind die exakt 6 Minuten 40 Sekunden abgelaufen, stürmt der nächste Redner die Bühne. Mindestens 2 bis über 1000 Personen können teilnehmen.

6. Ignite

Das englische Wort für „entzünden“ bringt es ziemlich auf den Punkt: Der Ablauf ist gleich wie beim Pecha Kucha, die Vorgaben für die Präsentation der 20 Folien sind jedoch noch härter: nur 15 Sekunden pro Folie hat haben die Redner/innen Zeit! Also ganze 5 Minuten, um die Begeisterung für ein Thema beim Publikum zu entfachen. Das ist auch der Zweck einer Ignite-Präsentation: viele knackige Facts, volle Aufmerksamkeit der Zuhörer/innen, viel Raum für anschließende Gedanken und Gespräche.

Workshop beim Vorarlberger Convention Forum 2017 im Raum Bodensee im Festspielhaus Bregenz
Workshop mit Uwe Linke beim Vorarlberger Convention Forum 201 in Bregenz
Workshop mit Fidel Peugeot beim Vorarlberger Convention Forum 2018 im Café Cuenstler Bregenz
Podcast anhören!
Portrait Isabella Natter-Spets
Podcast mit Isabella Natter-Spets - Dialog und Beteiligung

Was im Alltag Gespräch genannt wird, ist in Wirklichkeit häufig ein gegenseitiges Monologisieren: Man redet aneinander vorbei. Und was bei Veranstaltungen häufig Publikumsbeteiligung genannt wird, erweist sich nicht selten als Pseudo-Partizipation, weil an den Beiträgen der Teilnehmenden kein echtes Interesse besteht. Isabella Natter-Spets aus Vorarlberg arbeitet als „Ideenentwicklerin und Servicedesignerin“ für Kunden in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. In ihrer Arbeit – und auch im Podcast-Gespräch – setzt sie auf Ko-Kreation, gute Dialoge und authentisch erzählte Geschichten.

Im Gespräch: Servicedesignerin Isabella Natter-Spets und Michael Gleich
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